Peter Preisinger aus Waldsassen wird auch in den kommenden zwei Jahren den Vorsitz der Europa-Union, Kreisverband Tirschenreuth, inne haben. Einstimmig wurde der Pädagoge bei der Jahreshauptversammlung, die im Lehrerrestaurant des Beruflichen Schulzentrums in Wiesau stattfand, in seinem Amt bestätigt. Bestätigt wurden auch seine drei Stellvertreter, Toni Dutz aus Wiesau, Inge Pannrucker aus Tirschenreuth und Uwe-Carsten Mühlenbeck aus Mähring.
Schatzmeister wird auch künftig Gottfried Staufer aus Königshütte sein. Zu Beisitzern wurden Karl Haberkorn, Hans Donko, Matthias Grundler, Karl-Heinz Ernstberger und Heinrich Schärl gewählt. Kassenprüfer sind künftig Lothar Müller und Dr. Benjamin Zeitler. Aktuell hat der Kreisverband der Europa Union 101 Mitglieder.
Vor den Wahlen, die Markus Troesch leitete, gab Preisinger einen kurzen Rechenschaftsbericht ab. Er erinnerte an so manche Veranstaltung der Europa Union. Absoluter Höhepunkt sei der alljährliche Europatag am Tillenberg gewesen, der im Schnitt von 500 bis 600 Kindern aus dem gesamten Landkreis besucht werde. Preisinger dankte in diesem Zusammenhang allen, die an dieser Großveranstaltung mitwirken und helfen. Auch so manche Sitzung, sei es auf Kreis- oder auf Bezirksebene, stand im vergangenen Jahr auf dem Programm. In seinem Ausblick wies Preisinger darauf hin, dass der Europatag 2015 für die Schulen im Landkreis Tirschenreuth am 6. Mai stattfinden werde.
Einen kurzen Einblick in die Kassengeschäfte der Europa Union gab deren Schatzmeister Gottfried Staufer, ehe er einstimmig entlastet wurde.
Höhepunkt dieser Jahresversammlung der Europa Union war jedoch die Europa-Preisverleihung an verdiente Organisationen, Vereine und Einzelpersonen.
„Es gibt keinen Krieg, wenn man sich kennt“ – Europa-Preise an Kinderhaus „Piraten“ Großkonreuth – Medienzentrum T1 und Heinrich Schärl – Jeweils mit 200 Euro dotiert
Im Blickpunkt der Jahresversammlung der Europa Union stand die Ehrung der diesjährigen Europapreisträger. Ausgezeichnet wurden das Kinderhaus „Piraten“ in Großkonreuth, das grenzüberschreitende Medienzentrum Nord T1 in Tannenlohe und der Fuchsmühle Heinrich Schärl. Die Europapreise sind mit jeweils 200 Euro dotiert. Gesanglich wurde die Feierstunde in eindrucksvoller Weise von Eva-Maria Linkel aus Kulmain und von der ehemaligen bayerischen Milchkönigin Julia Thoma aus Wiesau umrahmt, begleitet von Caroll Bischoff am Klavier.
Vorsitzender Peter Preisinger betonte, dass sich gerade die Mitte Europas für ein Miteinader eintreten sollte, so wie die Europa Union. Europa werde auf der unteren Ebene gemacht. Viele Kriege seien provoziert und arrangiert, dagegen gelte es sich einzusetzen, „das müssen wir verhindern“.
Laudatorin Inge Pannrucker würdigte das Engagement des Kinderhauses „Piraten“ in Großkonreuth, die mit der Kinderhaus „Materska Skola Vora“ im tschechischen Marienbad seit 2006 eine Partnerschaft unterhalten. Sechs Mal im Jahr treffen sich beide Kindergärten jährlich. Sie verwies auf diverse Sprachkurse dieseits und jenseits beider Grenzen. Als treibende Kraft nannte sie die Initiatorin Irida Haberkorn, aber auch die Gemeinde Mähring, die diese Partnerschaft sehr unterstütze. Finanzielle Unterstützung erhalte die Partnerschaft auch vom deutsch-tschechischen Jugendaustausch „Tandem“. Die Kinder lernten mit dieser Partnerschaft von Klein auf die Bräuche, die Kultur und die Sprache des Nachbarlandes kennen. Pannrucker, „sind sind Vorbilder für ein vereintes Europa“.
Die Laudatio für das T1 hielt der ehemalige Landrat Karl Haberkorn, die es seit 2008 gibt. In den knapp sieben Jahren ihres Bestehens haben sich rund 800 Jugendliche aus Tschechien mit deutschen Jugendlichen am T1 getroffen. Die Zusammenarbeit sei auf Nachhaltigkeit angelegt und nehme ständig zu. Das T1 leiste so einen wichtigen Beitrag zur Verständigung zwischen den benachbarten Regionen in Westböhmen und Nordostbayern. Anhand einiger Beispiele unterstrich Haberkorn diese enge Zusammenarbeit, die federführend von Philipp Reich, Gabriela Pätzold und Cirta Rosbach betrieben werde. Der Kreisjugendring sei der Träger, der Landkreis der alleinige Finanzierer, der damit die Wichtigkeit der Völkerverständigung unterstreiche. KJR-Vorsitzender Jürgen Preisinger sagte in seinem Statement, „es gibt keinen Krieg, wenn man sich kennt“.
Für den dritten Preisträger Heinrich Schärl, hielt Fuchsmühls Bürgermeister Wolfgang Braun die Laudatio. Schärl sei nicht nur im Vereinsleben und im politischen Leben der Marktgemeinde nicht wegzudenken. Henrich Schärl organisiert seit 1986 das alljährliche Zeltlager der Fuchsmühler Kinder in der südtiroler Partnergemeinde St. Leonhard. Seit 1974 besteht auch eine offizielle Partnerschaft mit der Schützenkompanie St. Leonhard im Passeiertal. Seit 1988 unterhält die Marktgemeinde Fuchsmühl eine Partnerschaft mit St. Leonhard. Der Laudator bezeichnete Schärl als den „Motor“ dieser Partnerschaften, der diese auch immer wieder belebe und mit Leben erfülle.
Mit der gemeinsam gesungenen „Europa-Hymne“ und einem anschließenden kleinen Imbiss, serviert von Schülerinnen der Hotelfachschule, endet die Feierstunde.