Wenn ein Mitgliedsstaat die Staatsangehörigkeit verleiht, wird die betreffende Person automatisch Unionsbürger und genießt alle mit diesem Status verbundenen Rechte. Ein EU-Pass gegen lukrative Investitionen in einem EU-Mitgliedsland? Dieser Handel war bisher ein einträgliches Geschäft für Länder wie Malta und Zypern. Die Europäische Kommission hat nun angekündigt, Vertragsverletzungsverfahren gegen die beiden Staaten wegen der Praxis der Vergabe so genannter „goldener Pässe“ zu eröffnen.

Goldene Pässe oder goldene Visa stellen ein Einfallstor für die organisierte Kriminalität in die EU dar und sind ein erhebliches Sicherheitsrisiko für den gesamten Schengenraum. Die Erfahrung zeigt, dass solche Angebote nicht etwa Investoren anlocken, sondern Geldwäscher, Steuerhinterzieher und andere Kriminelle. Diese Praxis muss endlich ein Ende haben. Insofern ist es höchste Zeit, dass die Kommission endlich durchgreift.