Ein voller Erfolg war die Fahrt der Europa Union Kreisverbände Hammelburg und Bad-Kissingen zur Ausstellung Karl IV im Germaníschen Nationalmuseum in Nürnberg. Edgar Hirt hatte ein interessantes Tagesprogramm zusammengestellt. Auf der Hinfahrt wurde die mittelalterliche Stadt Forchheim besucht, die als Neugründung Ottos des Heiligen (1103-1139) an die bestehende Siedlung als reine Fachwerkstadt entstand.

Bei einem Altstadtrundgang, der am Rathausplatz begann, besuchte man die Stadtpfarrkirche St.Martin und die Kaiserpfalz, in der das Pfalzmuseum untergebracht ist. Archäologische Funde beweisen, dass das Gebiet am Zusammenfluss von Wiesent und Regnitz schon in prähistorischer Zeit besiedelt war. Im Diedenhofener Capitulare Karls des Großen aus dem Jahr 805 wird die Existenz Forchheims erstmals urkundlich erwähnt. Als Königspfalz und Wahl- bzw. Krönungsort der späten Karolinger gewann Forchheim im 9. und 10. Jahrhundert hervorragende Bedeutung. 1007 schenkte Kaiser Heinrich der II. den königlichen Besitz zu Forchheim an das von ihm gegründete Bistum Bamberg. In der Mittagspause konnte der Weihnachtsmarkt in der Altstadt besucht und der „schönste Weihnachtskalender der Welt“ am historischen Rathaus besichtigt werden.
Höhepunkt der Fahrt war der Besuch der gemeinsamen Landesausstellung des Freistaates Bayern und der Tschechischen Republik aus Anlass des 700.Geburtstages Kaiser Karl IV. In zwei Führungen mit Audioguide konnte man die spannende Geschichte des spätmittelalterlichen Herrschers nacherleben. Im 14.Jahrhundert war eine Zeit der Krisen und des Umbruchs. Die Pest wütete in weiten Teilen Europas, Naturkatastrophen und Hungersnöte forderten viele Opfer. Zugleich erlebten Architektur, Technik, Kunst und Kultur einen Aufschwung, besonders in den mit Kaiser Karl verbundenen Reichs- und Bischofsstädten. Prag erhielt die erste Universität Mitteleuropas und entwickelte sich zur Metropole. Auch die freie Reichsstadt Nürnberg, der zweithäufigste Aufenthaltsort des Kaisers, wurde durch großzügige Stiftungen Karl IV. vielfältig gefördert. Auf den einzelnen Stationen der Ausstellung: Der Herrscher Karl IV. der Politiker Karl IV. oder als umstrittene Herrscher oder Ikone, wurde das facettenreiche Leben dargestellt. Karl, der Sohn Johanns von Luxemburg und Elisabeths von Böhmen, war eine wichtige Figur im politischen Spiel seiner Zeit. Als Gegenkönig Ludwigs des Bayern gewann Karl die Unterstützung des Papstes und damit den Kampf um die römisch- deutsche Krone. Seine Krönung 1355 in Rom bedeutete die Erneuerung des Kaisertums im Heiligen Römischen Reich. Karl der IV herrschte mit Schwert und Feder. Die von ihm erlassene Bulle von 1356 wurde zu einer Art Reichsgrundgesetz. Sie regelte für viereinhalb. Jahrhunderte die Wahl des Königs durch die Kurfürsten. Nach dem Besuch der Ausstellung war noch Gelegenheit den Nürnberger Christkindlesmarkt zu besuchen. Für die gute Organisation der Fahrt, dankte die zweite Vorsitzende des Kreisverbandes Bad-Kissingen Hannelore Bauer, Edgar Hirt vom Kreisverband Hammelburg und wünschte die weitere gute Zusammenarbeit der beiden Verbände.