Die Europa-Abgeordnete MdEP Kerstin Westphal sprach im Rahmen eines Dämmerschoppens der Europa-Union Hammelburg im Europa-Haus über das Transatlantische Freihandelsabkommen, kurz TTIP genannt. Die Moderation lag in Händen des APG-Leiters Dieter Galm und fand in Anwesenheit des Stellvertretenden Landesvorsitzenden der Europa-Union Bayern, Edgar Hirt und des Bezirks- und Kreisvorsitzenden Hans-Dieter-Scherpf statt Die Europäische Union hat viele Handelsabkommen in den letzten Jahren mit Ländern außerhalb der Euro-Zone geschlossen. Von der Öffentlichkeit jedoch wurden diese Verträge kaum wahrgenommen. Die Vorbereitung eines vom Umfang her alles übersteigende Abkommens (TTIP) USA- Europa und die Beratungen hinter verschlossenen Türen in Brüssel, werden von den Bürgern äußerst kritisch begleitet. Freihandelsabkommen, ja oder nein?

Das ist die alles bewegende Frage. Wenn ja, unter welchen Bedingungen ? Wenn nein, welche Chancen sind dann für Europa vertan? In der Diskussion mit Kerstin Westphal kristallisierte sich die Überzeugung heraus, grundsätzlich ja, aber nicht um jeden Preis. Karin Westphal sprach von Leitlinien auf die das Europäische Parlament die federführende EU- Kommissarin  bei ihren Verhandlungen mit den USA festlegte. Damit ist der Rahmen abgesteckt. „In dieser Resolution, mit klaren Vorgaben, die sog. Roten Linien  des Europäischen Parlaments und ihrer 751  Abgeordneten, kommt der Wille der europäischen Bürger zum Ausdruck. Vertreten durch die gewählten Vertreter der 28 EU-Staaten. Darüber kann sich niemand hinwegsetzen“,  sagte Kerstin Westphal.

Bis zur Ratifizierung des Vertrages ist es ein weiter und steiniger Weg. Unterschiedlich entwickelten sich diesseits und jenseits des Atlantiks die beiden Volkswirtschaften, die Rechtssysteme, Umwelt- und Klimaschutz, Arbeitsrecht und Arbeitssicherheit. Der Agrarsektor, die Daseinsvorsorge, um nur einige der schwierigen Verhandlungsfelder zu nennen. Wie kompromissfähig sind Europäer und die USA? Dabei geht es um ein großes Ziel: Abbau der Handelshemmnisse zwischen den beiden Partnern um die wirtschaftliche Lage durch ein höheres Handelsvolumen auf beiden Seiten des Atlantiks zu verbessern. Diesem Zuwachs geht selbstverständlich eine gesteigerte Produktion voraus. Es gilt mehr Wohlstand für die Benachteiligten zu erreichen und die Schrecken der Arbeitslosigkeit einzudämmen. Ein starker, einheitlicher Wirtschaftsraum der die USA und Europa über den Atlantik hinweg verbindet, ist Wachstumsmotor.  TTIP als notwendiges Gegengewicht zu den riesigen ostasiatischen und südostasiatischen Wirtschaftsblöcken mit einer rasch wachsenden Bevölkerung und einer rasanten wirtschaftlichen Entwicklung im pazifischen Raum.

Kerstin Westphal, die wenige Stunden vorher aus Straßburg kommend in Hammelburg eintraf, ist eine leidenschaftliche Europa-Politikerin. Die Zuhörer, sowie Kreis- und Bezirksvorsitzender Hans-Dieter Scherpf dankten ihr für die engagierte, anschauliche Darstellung der schicksalhaften Herausforderung der sich Europa in den nächsten Jahre stellen muss. Es geht um die Zukunft Europas. „Europa muss als ein ernstzunehmender Mitspieler im globalen Wettbewerb bestehen. Davon hängt auch das Schicksal der nachwachsenden Generationen ab“, so Kerstin Westphal.