So leicht will 2023 vorweihnachtliche Stimmung nicht aufkommen. Im Osten terrorisiert Putin weiterhin die Ukraine, ein unfassbar grausamer Terror-Angriff trifft die israelische Zivilbevölkerung. In der Folge sterben tausende Menschen im Gaza-Streifen. Die Bedeutung politischer Akteure, die nicht das Wohl sondern Hass, Neid und Missgunst im Blick haben, nehmen weiter zu. Und dunkle Schatten bedrohen weiterhin die Welt – ob durch Egomanen im Westen, Gewalt im Herzen Afrikas oder Säbelrasseln im fernen Osten. Das Leid auf der Welt nimmt genauso wie die Erderwärmung immer bedrohlichere Ausmaße an. Vorfreude auf das Fest der Liebe erleichtert das nicht.

Aber bei allen beunruhigenden Entwicklungen gibt es auch Anlass zur Hoffnung. Die Zustimmungswerte für Europa sind hoch. Viele wünschen sich die Sicherung von Freiheit, Sicherheit und individueller Menschenrechte, nicht die Ausweitung von Unterdrückung, Vertreibung, Gewalt und Mord. Die jungen Europäischen Föderalisten haben diese Erkenntnisse klug in Ihrer Kampagne zur Europawahl aufgenommen. Sie heißt EurHope. Es besteht Hoffnung für Europa und für uns in Europa – wenn wir uns um unser Europa gemeinsam kümmern. Lasst uns dies tun. Gemeinsam, sicher und vereint in Vielfalt.

Auch das EU-Parlament hat „geliefert“. Es sprach sich für EU-Vertragsverhandlungen aus. Die Abgeordneten zollen damit auch den Bürgerinnen und Bürgern Respekt. Denn deren in der Zukunftskonferenz erarbeiteten Kernforderungen sind nun in den Beschluss des Parlamentes eingeflossen. So funktioniert Demokratie. Jetzt liegt es an den nationalen Regierungen zu liefern und Europa dank Reformen handlungsfähiger zu machen. Denn wenn jetzt bereits ein, zwei Staaten zuweilen ausreichen, um alle 27 Länder auszubremsen, wie soll das erst mit einer größeren EU funktionieren? Die EU und jeder Mitgliedsstaat selbst würde sich entscheidend schwächen.

Umso erfreulicher dass mit Polen ein wichtiges Land wieder seinen Weg in ein Europa des Miteinanders geht. Und in Spanien konnte entgegen aller Umfragen die Beteiligung von Rechtspopulisten abgewendet werden. Und auch wir in Deutsch-land konnten uns in Rekordzeit vom russischen Gas unabhängig machen und unternehmen zahlreiche Maßnahmen, um künftig weniger erpressbar zu sein. Genau dafür investieren wir in erneuerbare Energien und Wasserstoff-Technologien.

Nicht zuletzt haben wir als Landesverband dank des besonderen Kraftaktes vieler ein Jubiläumsjahr gezaubert, dass sich sehen lassen kann und das Akzente setzte: Eine ansprechende Festschrift dank Redaktionsteam und einen unvergesslichen Festakt auch dank Europaministerin Melanie Huml. Europas Wertewanderweg war auch 2023 auf Tour und dank unserer Europäischen Akademie Bayern sowie unserem Mitglied Tobias Gotthardt startete das Projekt Europa-Gemeinde-Räte. Auch Kreis- und Bezirksverbände ermöglichten mit großem Einsatz die Würdigung ihrer runden Jubiläen vor Ort. Kurz: Ihr und Euer Einsatz war 2023 großartig. Dafür Ihnen und Euch allen meinen herzlichen Dank. Für 2024 wünschen wir dem neuen Europaminister Eric Beisswenger gutes Gelingen auch über die Europawahlen hinaus und freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Und wenn ich mir etwas für 2024 wünschen dürfte: Wie schön wäre es einen Europawahlkampf zu erleben, bei denen sich die Freunde demokratischer Grundwerte nicht selbst, sondern die Feinde unserer Demokratie bekämpfen. Einen Wahlkampf bei dem der Aufbau und die Errungenschaften unserer Union sowie gemeinsame Strategien für Europa die Debatten bestimmen – bevor alte oder neue Egomanen den Frieden und die Freiheit in der Welt erschüttern. Dann wäre nicht nur ein friedliches Weihnachtsfest gesichert, sondern könnte auch das neue Jahr mit Zuversicht und Hoffnung beginnen. Wir alle leisten gerne unseren Beitrag, um aus unserem Europa ein Europa der Chancen, der Möglichkeiten und der Hoffnung zu machen. EurHope. Ihnen ein frohes Fest und einen guten Rutsch in ein hoffentlich gutes, vor allem aber friedliches Jahr 2024!

Ihr Thorsten Frank

Landesvorsitzender
Europa-Union Bayern e.V.