Die Europa-Union Hammelburg führte zum zweiten Male ein sogenanntes Börsenseminar durch. Vorbereitet durch den Ehrenvorsitzenden der Europa-Union Edgar Hirt. Dabei ging es erneut darum, den Mitgliedern und Gästen an diesem Tag Grundlagenwissen über Anlagenformen, Zugewinnchancen und Risiken zu vermitteln. Wer die finanztechnische Sprache und der Begriffe kennt, der kennt in aller Regel auch die Sache.
Bekümmert stellen alle Europäer fest, dass es auf Spareinlagen fast keine Zinsen mehr ausgewiesen werden. Ehemals die klassische Sparform für kleinere Vermögen. Die Niedrigzinspolitik der EZB, mit Präsident Mario Draghi an der Spitze, verfolgt die Politik der Flutung der Märkte mit Geld und sieht darin ein wirtschafts- und währungspolitisches Instrument für Wachstum und Stabilität in der Euro-Zone und Europa insgesamt. Sparen auf ein Sparbuch, das lohnt sich nicht. So Abelsbach. Durch Inflation ist der Wertverlust der Einlagen eine Tatsache. Kurz, die Zinsen sind im Keller.
Wohin mit dem ersparten Geld der Bürger, wenn es darum geht Rücklagen zu schaffen? Auf diese Frage gab Ralf Adelsbach, erfahrener Anlagen- und Vermögensberater im Rahmen einer Seminarveranstaltung im Europa-Haus seine Kenntnisse weiter. Abelsbach kennt die Kapitalmärkte. Er kennt die verschiedenen Finanzprodukte die von den Banken angeboten und die ihre Käufer suchen. Nicht jedes Finanzprodukt ist auch für jeden geeignet. Da ist der Experte gefragt, der mit Augenmaß für das Mögliche den Bankkunden berät.
Abelsbach favorisiert in der heutigen Zeit Aktien. Viele Menschen haben eine für ihn unverständliche Scheu sich auf Wertpapiere einzulassen. Dabei konnte Abelsbach überzeugend den Wertzuwachs dieser an der Börse gehandelten Papiere aufzeigen. Als Anlagen- und Vermögensverwalter verfügt er über eine Expertise, die sich der normale Anleger nicht erwerben kann. Es sind die Analysten, die alle Marktbewegungen beobachten, alle Erkenntnisse die der Markt verrät sammeln, auswerten, die Entwicklungen vorhersehbar machen. Wie liest man Kursübersichten, die sogenannten Charts? Was kann man aus Kursschwankungen herauslesen? Was sagen die Quartalsberichte der Unternehmen? Wie ist das gesamtpolitische Klima im Hinblick auf steigende oder fallende Gewinne der einzelnen Unternehmen? Wie reagiert die Europäische Zentralbank auf Wirtschaftsdaten? Wie wird sich nach den bekanntgewordenen Daten die Zukunft eines Unternehmens, einer Branche oder einer ganzen Volkswirtschaft oder Weltwirtschaft entwickeln? Der „Schwarze Schwan“ diese Metapher, so Abelsbach, für das Unvorhersehbares, ist niemand gefeit. Optimismus, bei gesundem Wachstum und niedriger Arbeitslosigkeit, eine zur Zeit erfolgreiche Einstellung für Kapitalanleger.
Das Seminar fand viel Zuspruch. Es sensibilisierte die Zuhörer die eigene Anlagestrategie zu überdenken. Bei großen Vermögen ist es angebracht die Vermögensverwaltung in die Hände eines Profis zu übergeben. In aller Regel operiert er auf den Finanzmärkten erfolgreicher als ein Privatmann, der oft nicht willens ist, täglich Kursentwicklungen zu verfolgen, um im richtigen Momente ein- oder auszusteigen. Für den Vermögensverwalter sein tägliches Geschäft.
Aufgrund des Interesses der Teilnehmer, wird für das kommende Jahr, spätestens für 2019, der Arbeitskreis Politik und Gesellschaft, ein weiteres Börsenseminar ausschreiben.
Am Ende des Seminars resümierte Edgar Hirt, das Wohl und Weh Europas und ihrer Menschen hängt vom Funktionieren der Kapitalmärkte ab. Im Großen im internationalen Konzert der Banken und Unternehmen, im Kleinen, wenn die Bürger Vertrauen zu Euro-Währung und den dienstleistenden Banken bewahren.