Dank ausgefeiltem Hygienekonzept konnten in der sonnigen Weinhandelsstadt Kitzingen am Main am 11.- und 12. September die Delegierten der Europa-Union Bayern unter dem Motto „Europas Zukunft – Gemeinsam und nachhaltig!“ zur 69. Landesversammlung zusammenkommen.
Auf Grund eines offenen Bürgerdialogs, hervorragenden Fachexperten, einer genussvollen Weinprobe und einem Überraschungsgast werden sich die Delegierten noch lange an diese Landesversammlung in der Fastnachtakademie in Kitzingen erinnern. Der Überraschungsgast war Rainer Wieland (MdEP), Präsident der Europa-Union Deutschland. Höchstpersönlich zeichnete er den sichtlich überraschten Landesvorsitzenden Markus Ferber für sein 20-jähriges Engagement als Vorsitzender der Europa-Union Bayern mit der Europa-Union-Medaille, der höchsten Auszeichnung des Bundesverbands aus.
Der Landesvorsitzende Markus Ferber MdEP selbst ging in seinem Bericht ausführlich auf die aktuelle Lage in Europa ein. Als Abgeordneter des Europäischen Parlaments konnte er berichten, dass das Parlament die Idee der Staats- und Regierungschefs für den Wiederaufbaufonds so nicht gut heiße. Es drohe eine „Cash-Box“, bei der sich jedes Land einfach anteilig bedienen möchte, so Ferber. „Die Parlamentarier drängen darauf, sich auf klare Zukunftsinvestitionen zu fokussieren. Ob Frontex, Austauschprogramme oder Klimaschutz – all diese Bereiche dürfen nicht einfach auf der Strecke bleiben“ mahnt Ferber. „Die Briten waren immer ein schwieriger aber sehr verlässlicher Partner der EU“ stellt Ferber weiter fest. „Aber wer möchte denn mit jemanden Verträge schließen, der sich bereits nach sechs Monaten selbst nicht mehr daran gebunden fühlen möchte“ fragt der Landesvorsitzende in Richtung Boris Johnson.
Auf die aktuelle Lage in Moria ging die Kitzinger Stellvertretende Bürgermeisterin Astrid Glos in ihrem Grußwort mit einem klaren Statement ein: „Wir haben Platz für die Opfer der Brandstifter, die schon zuvor unter menschenunwürdigen Bedingungen leben mussten“.
Im öffentlichen Bürgerforum ging es unter fachlichem Input der Expertinnen Prof. Dr. Gisela Müller-Brandeck-Bocquet, Prof. Dr. Marion Möhle und Dr. Claudia Schlembach um die Frage, wie sich die Forumsteilnehmer die Zukunft der Europäischen Union in den Bereichen der gemeinsamen Außenpolitik, der sozialen Dimension der EU und des nachhaltigen Wirtschaftens vorstellen. Die intensiven Diskussionen wurden gekrönt durch die Visualisierung der Ergebnisse in Form von individuell gestalteten Styroporblöcken, die zu einer fantasievollen Skulptur zusammengesetzt wurden. Diese wird vier Wochen lang im Kitzinger Rathaus ausgestellt sein.
Der Landesvorstand dankt dem gastgebenden Kreisverband Kitzingen herzlich ür die Ausrichtung einer Landesversammlung, die den Corona-Unsicherheiten zum Trotz zu einer tollen, erinnerungswürdigen Erfahrung wurde.