Vor kurzem besichtigte die Europa-Union Kreisverband Landshut unter der Leitung von Baron Anton von Cetto den größten DB-Rangierbahnhof Europas in Maschen im Produktionszentrum sowie Airbus jeweils in Hamburg.
Europas größter Rangierbahnhof Maschen, zweitgrößter weltweit nach Bailey Yard/USA, umfasst eine Länge von sieben Kilometer und eine Breite von 700 Meter, was einer Größe von etwa 400 Fußballfeldern entspricht. Der Leiter des Standortes, Manfred Stobrave hieß die Reisegruppe willkommen und stellte die Anlage beziehungsweise das Unternehmen vor. Gemäß seinen Ausführungen ist die Deutsche Bahn in drei operative Ressorts und neun Geschäftsfelder untergliedert. Hinsichtlich der Abwicklung des Schienengüterverkehrs, so Stobrave, kommen drei Produktionssysteme zum Einsatz: Einzelwagen-, Ganzzug- und kombinierter Verkehr.Wie zu erfahren war, umfasst das Produktionszentrum Hamburg als Hauptaufgabe den operativen Eisenbahnbetrieb einschließlich Ganzzug und Einzelwagenbedienung des Hamburger Hafens, dem Tor zur Welt, bei eingesetzten Ressourcen von 1070 Mitarbeitern und die entsprechenden Lokomotiven.
Den Teilnehmern wurde auch eine Besichtigung eines computergesteuerten Stellwerkes ermöglicht, welcher die Mechanismen der Zugauflösung beziehungsweise –bildung, Zugvorbereitung und Kundenbetreuung sehr anschaulich erklärte. Von der Kanzel des Stellwerkes konnte man die einzelnen Vorgänge, insbesondere die Zugbildung mit den dazugehörenden Techniken (Rampenbremsen, Talbremsen) verfolgen. Wie zu vernehmen war, besteht die Zugbildungsanlage Maschen aus zwei vollständig autarken Systemen Nord-Süd (Richtung Bremen und Süden) und Süd-Nord (Richtung Hamburg und Skandinavien), welche in Einfahr- und Ausfahrgruppen aufgeteilt sind. Ein Güterzug weist eine Länge von etwa 750 Meter auf und die Abfahrtszeit dem Fahrplan entsprechend, ist täglich ab 16 Uhr festgelegt. Ebenso verkehren ab Maschen auch Güterzüge nach Russland beziehungsweise China, indem eine Nord- sowie Südroute zur Verfügung stehen. Zu hören war auch, dass die Leistungsfähigkeit als vollautomatisierter Ablaufbetrieb in eine Million Wagen im Jahr im Ein- und Ausgang sowie 500 Mitarbeiter im operativen Bereich sich ausdrückt.
Eine weitere Besichtigungsstation war der Airbus in Hamburg-Finkenwerder. Mit rund 12500 Mitarbeitern gehört Airbus zu den größten Arbeitgebern und Ausbildungsbetrieben Hamburgs. Wie hier zu sehen und hören war, liegen die Entwicklungsschwerpunkte im Kabinen- und Rumpfdesign und –testing sowie der dazugehörigen Forschung und Entwicklung. Die vorderen und hinteren Rumpfsektionen aller Airbus Zivilflugzeuge werden hier am Standort montiert und ausgestattet. Dieses umfasst auch die A 350 XWB, das neueste Airbus-Projekt, welches zu 53 Prozent aus Kohlefaserverbundwerkstoffen besteht. Wie unter anderem auch erklärt wurde, ist Hamburg einer von drei Standorten für die Endmontage und Auslieferung der A 320-Familie, dem erfolgreichsten Produkt von Airbus. Die A 380, das größte Passagierflugzeug der Welt bekommt hier ihre Kabine und die Lackierung und wird an Kunden in Europa und dem Nahen Osten ausgeliefert.
Im Rahmen der freien Zeiteinteilung konnten Interessierte eines der faszinierendsten Konzerthäuser der Welt besichtigen, die Elbphilharmonie, welche am 11. und 12. Januar dieses Jahres eröffnet wurde. An der Spitze der Hafen-City, vis-á vis der Landungsbrücken und in direkter Nachbarschaft zum UNESCO-Welterbe Speicherstadt, zog die Elbphilharmonie mit ihrer spektakulären Architektur die Blicke der Besucher auf sich. Wie eine Welle schwingt sich ihre Glasfasade in 110 Meter Höhe auf und scheint förmlich über dem Backsteinsockel des historischen Kaispeichers zu schweben. Man stand staunend vor einem einzigartigen Bauwerk, das die Silhouette und das Bild Hamburgs als Wahrzeichen prägt.