Vor Kurzem wurde dem Kreisverband unter seinem Vorsitzenden Anton von Cetto Gelegenheit geboten, das Institut für Plasmaphysik (IPP) des Max Planck Institutes in Garching, Technische Universität (TUM), zu besichtigen.
Mathias Dibon führte die Teilnehmer zu Anlage „ASDEX – Upgrade“ (Anlage für Axialsymmetrisches Divertor Experiment), dessen Aufgabe es ist, Kernfragen der Fusionsforschung unter kraftwerksähnlichen Bedingungen zu untersuchen und physikalische Grundlagen für „ITER“, aus dem Lateinischen der Weg, zu erarbeiten.
Der Wissenschaftler erklärte den Besuchern die physikalisch-chemischen Vorgänge der Kernfusion, um sie mehr oder weniger als unerschöpfliche Energiequelle nutzbar zu machen und so gut wie keine Rückstände hinterlässt.
Derzeit wird in Cadarache (Südfrankreich diesbezüglich ein Reaktor als internationale Fusionstestanlage (500 Megawatt) gebaut, an dem die Europ. Union und weitere Länder der Kontinente in der Welt beteiligt sind, bevor das erste kommerzielle Fusionskraftwerk in ca. 30 Jahren in Betrieb gehen soll, um dem steigenden Stromaufkommen trotz energiesparender Elemente gerecht zu werden.
Ein reger wissenschaftlicher Gedankenaustausch findet stets untereinander statt, auch mit Russland trotz derzeit schwieriger politischer Situation.
Dibon erinnerte an ein weiteres Fusionsexperiment „Wendelstein 7-X“, welches am Max Planck Institut der Universität Greifenswald aufgebaut ist, mit dem Nachweis, dass man eine solch komplizierte Anlage tatsächlich bauen kann.
Das Experiment soll den Dauerbetrieb unter kraftwerksrelevanten Plasmabedingungen zeigen und damit wichtige Erkenntnisse für den Bau eines Demonstrationskraftwerkes (DEMO), welche den nächsten Schritt nach ITER darstellen soll, liefern.
DEMO obliegt die Dokumentation, dass Stromerzeugung durch die Kernfusion prinzipiell möglich ist und dass eine genügend große Menge des Brennstoffes „Tritium“ im Kraftwerk selbst erzeugt werden kann.
Bei erfolgreichem Verlauf der Forschungsarbeiten, könnten Anlagen in wirtschaftlicher Größe um letzten Viertel des 21.Jahrhunderts errichtet werden mit einer elektrischen Leistung von 1.000 – 1.500 Megawatt.
Den Abschluss der Besichtigung bildete die Abteilung experimentelle Stromversorgung des Institutes für Plasmaphysik (IPP).
Da die Großanlage „APEX – Upgrade“ einen ungewöhnlichen Energiebedarf aufweist und die hohe und kurzzeitige elektrische Leistung der Magnetspulen nicht direkt vom Netz genommen werden kann, ist es erforderlich, mittels entsprechender Instrumente wie Schwungmasse-Generatoren, die elektrische Energie zu speichern und durch Hochstrom und Hochspannungsstromrichtern zu steuern.
Anton Frhr. v. Cetto