Die Jungen Europäischen Föderalisten Bayern e.V. waren vom 27. April bis zum 1. Mai zu Gast bei der JEF Trento im Rahmen des Twinning Programmes der JEF Europe (mehr: http://www.jef.eu/members/twinning-programme/). Ziel des Programmes ist es eine dauerhafte Partnerschaft zwischen den Föderalisten aus Bayern und aus dem Trentino aufzubauen und so den Kultur- und Ideenaustausch Jugendlicher und Junger Erwachsener aus beiden Regionen zu fördern. Die Fahrt wurde von einem Team aus Bayern und ihren Ansprechpartnern in Trento zusammen organisiert. Dabei wurde ein abwechslungsreiches Programm mit europa-politischem Input und kulturellen Highlights zusammengestellt. Die Fahrt wurde von der Bayerischen Staatskanzlei finanziell unterstützt.
„Ein Prosit auf das Trento-Bayern Twinning Programme!“ – so bekamen unsere italienischen Freunde im Rahmen des internationalen Abends einen ersten Einblick in die bayerische Kultur. Bei dieser Gelegenheit präsentierten die Teilnehmer, die sich während der Zugfahrt durch intensive Gespräche bereits besser kennenlernen durften, anhand von Fotos, Bier und typischen Lebensmitteln ihren jeweiligen Heimat-Kreisverband. Dabei kam der „european spirit“ zum Ausdruck.
Am ersten Tag wurde dem Vortrag „The Eurocrisis and its legacies“ zur Eurokrise von Professor Andrea Fracasso im unterirdischen Vortragssaal des Palazzo Thun gelauscht. Durch den Vortrag inspiriert, diskutierten die Teilnehmer angeregt die präsentierte Problematik. Nach einem Ortswechsel in die Trentiner Universität referierte Francesco Nicoli über das Trilemma europäischer Integration zwischen Fiskalintegration, Demokratie und nationaler Identität, woraufhin in drei Arbeitsgruppen diskutiert wurde. Die Diskussionen verliefen so angeregt, dass die Teilnehmer gerade noch rechtzeitig zur Führung durch den Palazzo Roccabruna mit anschließender Wein- und Spezialitätenverkostung eintrafen.
Am folgenden Tag hielt Leila Gianetto von der Fakultät für Internationale Beziehungen den Vortrag „European Asylum Institutions: the shortcomings“; demnach sei eine stärkere Zusammenarbeit der Nationalstaaten vor allem im Hinblick auf die Registrierung der Geflüchteten notwendig. Es folgte das Referat „The migration crisis in a legal perspective“ der Juristin Elena Mitzman. Die Rechtslage zum Umgang mit Asylbewerbern unterscheide sich in jedem EU-Mitgliedsstaat, weshalb hier eine stärkere europäische Vereinheitlichung benötigt werde. Nachmittags referierte der Soziologieprofessor Vincent Della Sala zur Thematik „Beyond Europe’s Borders: current future challenges for Europe’s foreign policy“. Ergänzend hierzu hielt Hana Bredikova von der Fakultät für Internationale Beziehungen das Inputreferat „EU and its neighbors between crisis and cooperation“. Auf dieser Grundlage diskutierten die Teilnehmer über jeweilige Lösungsansätze.
Der freie Samstag wurde für einen Ausflug nach Verona, das eine Städtepartnerschaft mit München hat, genutzt, wo die Arena und der Casa di Giulietta besichtigt wurde. Es folgten zwei Stunden Freizeit. Nach dem Zusammentreffen der Gruppe am Castelvecchio ging es über den Ponte Scaligero in einen Park. Dort angekommen wurden Arbeitsgruppen gebildet und abschließend Plakate mit jeweils einem Hashtag zu jeweils einer behandelten Krise gestaltet.
Ein weiterer Programmpunkt dieses Tages war der Fotowettbewerb bei dem es darum ging, das europäischste Bild zu machen und es anschließend in unsere Facebook-Gruppe zu posten. Die Jury, bestehend aus Angela Szegedi, Francesco Nicoli, Stefan Borst und Eric Eichler, nominierten nach unserer Rückkunft in Trento, das Siegerfoto von Franziska Werner, Louisa Bahl und Annika Kuhlmann. Sie organisierten ein europäisches, internationales Gruppenfoto.
Abgerundet wurden die deutsch-italienischen Abende jeweils mit einem Restaurantbesuch. So präsentierten die Italiener den deutschen JEFern die Bandbreite der Trentiner Küche.
Am Sonntag begann der Tag mit einer abschließenden Evaluation und einer angeregte Diskussion über die Weiterentwicklung des JEF-Trento-Bayern Twinning Programmes. In der Ideensammlung wurde unter anderem festgehalten, dass die Mitglieder der JEF Trento im kommenden Jahr nach Bayern kommen sollen. Mit einem Besuch des Restaurants im Castello del Buonconsiglio ließen die Teilnehmer das europäische Projekt ausklingen, bevor es für die deutsche Gruppe wieder zurück nach Bayern ging.
Auf dem Rückweg folgte aber noch ein letztes Highlight. JEF Trento und JEF Bayern trafen sich ein letztes Mal wieder: an der Brenner Station zum gemeinsamen, stillen und gewaltlosen Protest gegen Grenzkontrollen. Es wurde ein Gruppenfoto mit #-Plakaten gemacht. Damit leisteten sie gemeinsam einen Beitrag zur JEF-Kampagne #DontTouchMySchengen (mehr: http://www.jef.de/schengen/).
Annika Kuhlmann und Justus Hierlmeier