Vor zwei Wochen konnten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die Erfolge der Europäischen Integration zukommen lassen. Als Ergänzungen haben wir nun noch einige Zahlen und Fakten, welche die Leistungen der Europäischen Union verdeutlichen sollen.
14,63 Billionen Euro ist die Höhe des Bruttoinlandsprodukts der gesamten Europäischen Union. Der europäische Binnenmarkt, auf welchem 21 Millionen Unternehmen sowie über 500 Millionen Konsumenten interagieren, ist somit der weltweit größte Wirtschaftsraum. Der gemeinsame Binnenmarkt ist Quelle von Wohlstandsgewinn und Beschäftigungszuwachs aller 28 Mitgliedsstaaten.
0,3 % des Bruttoinlandsproduktes betragen die jährlichen Einsparungen durch die Einführung des Euro als gemeinsame offizielle Währung in mittlerweile 19 Mitgliedsstaaten. Für kleine Mitgliedsstaaten der Euro-Zone liegen die Einsparungen infolge von sinkenden Transaktionskosten sowie wegfallenden Handelshemmnissen, wie beispielsweise Wechselkursschwankungen, sogar bei bis zu 1% des BIP.
454 Milliarden Euro beträgt das Budget der Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESIF) für den Zeitraum 2014–2020. Das wichtigste investitionspolitische Instrument der Europäischen Union unterstützt über zwei Millionen Unternehmen hinsichtlich Markterweiterung sowie Arbeitsplatzschaffung. Zugleich ermöglicht es Investitionen in Infrastruktur in Bereichen wie Breitband, Informationstechnologie, Telekommunikation sowie Wasserversorgung. Deutschland stehen hiervon in etwa 18,3 Milliarden Euro zur Förderung von 32 Projekten zur Verfügung.
9,45 Milliarden Euro des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums stehen Deutschland bis 2020 zur Förderung von 15 Projekten zur Verfügung. In Landwirtschaft, Fischerei und Aquakultur sollen durch angeregte Privatinvestitionen über 45.000 neue Arbeitsplätze geschaffen sowie die Produktivität gesteigert werden. Jährlich gibt die Europäische Union insgesamt rund 55 Milliarden Euro für Landwirtschaft und die Entwicklung des ländlichen Raums aus.
14,7 Milliarden Euro Finanzierung für „Erasmus+“, sprich alle EUProgramme für Bildung, Jugend und Sport, stellt die Europäische Union für die Jahre 2014 bis 2020 zur Verfügung. Das sind rund 40 Prozent mehr als in der Vorperiode 2007 bis 2013. Insgesamt werden bis 2020 mehr als vier Millionen junge EU-Bürger zwischen 13 und 30 Jahren Unterstützung für ein Studium, einen Schulbesuch oder eine Ausbildung in einem anderen Mitgliedsland erhalten.
79,3 Milliarden Euro an Mitteln stehen im neuen Förderprogramm Horizont 2020 bis zum Jahr 2020 zur Verfügung. Das wichtigste Instrument der Europäischen Union für die Förderung von Forschung und Innovation unterstützt vor allem die Bereiche Informations- und Kommunikationstechnologien, Gesundheit, Verkehr, Nanowissenschaften, Nanotechnologien, Werkstoffe und neue Produktionstechnologien.
278.867 Patente wurden im Jahr 2015 beim Europäischen Patentamt angemeldet. Davon sind 24.820 Patentanmeldungen deutschen Unternehmern zuzurechnen, welche von Schutz und Förderung ihrer Innovationen sowie dem Abbau bürokratischer Prozesse profitieren.
56,5 Milliarden Euro Entwicklungshilfen pro Jahr, das entspricht pro EU Einwohner rund 112 Euro. Die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten stellen mehr als die Hälfte (60 Prozent) der Entwicklungshilfe weltweit und sind somit weltweit größter Geber von Entwicklungshilfe. Zum Vergleich: die USA kommen auf jährlich knapp 73 Euro pro Einwohner.
1,25 Milliarden touristische Reisen innerhalb Europas werden von Europäischen Bürgern jährlich unternommen. Mehr als 400 Millionen Europäer profitieren dabei aufgrund des Schengener Abkommens von Reisefreiheit und dem Abbau bürokratischer Hindernisse.
900 Mitarbeiter, darunter 185 Verbindungsoffizier, sind bei der europäischen Strafverfolgungsbehörde Europol beschäftigt. Sie sorgen für eine verbesserte Zusammenarbeit europäischer Polizeibehörden und tragen maßgeblich zur Aufklärung von jährlich über 18.000 grenzübergreifenden Straftaten bei.
0 Cent Roaming-Gebühren fallen ab Juni 2017 beim mobilen Surfen im Europäischen Ausland an. Das Europäische Parlament hat sich über Jahre hinweg für eine kontinuierliche Senkung dieser Gebühren stark gemacht. Dies dient unter anderem der Stärkung des Binnenmarktes sowie der europäischen Gemeinschaft.
Ihr Markus Ferber, MdEP
Landesvorsitzender der Europa-Union Bayern e.V.