Das Grab von Altkanzler Helmut Kohl besuchte eine Reisegruppe der Europa-Union Oberbayern im Rahmen einer Luxemburg-Fahrt. Walter Göbl, Kreisvorsitzender der Europa-Union Mühldorf und Bezirksvorsitzender der Europa-Union Oberbayern, erklärte: „Helmut Kohl ist nicht nur der Vater der Deutschen Einheit, sondern auch der Staatsmann, der die Trennung zwischen West- und Osteuropa überwunden hat.“
 
Ziemlich ernüchtert mussten die Mühldorfer feststellen, dass sich am Grab seit sieben Jahren wenig geändert hat. Es gibt noch immer keinen Grabstein, und ein Metallgitter hindert daran, Blumen am Grab niederzulegen. So musste auch das Gesteck der Europa-Union links neben dem Zaun abgelegt werden.
 
Genau dort landete zwei Wochen nach der Beerdigung im Jahr 2017 ein Kranz der Zeitschrift Spiegel, mit der Kohl so manchen Strauß ausgefochten hatte.
 
Bernhard Bump, Lokaljournalist aus Speyer, erzählte, dass der Altkanzler dereinst die Grabschleifen von Konrad Adenauer in Rhöndorf gesehen habe – unter anderem eine von Spiegel-Gründer Rudolf Augstein. Sein Kommentar: „Na, von dem kriege ich keinen Kranz.“ Prompt erreichte Kohl ein handgeschriebener Brief von Augstein, der schrieb: „Sie kriegen auch einen.“ Dieses Versprechen erfüllten später Augsteins Nachfolger.
 
Auf dem Bild (v. l. n. r.): EU-Schriftführerin Edeltraud Zecho, Bezirksvorsitzender Walter Göbl und Lokaljournalist Bernhard Bump.