38 Jahre alt ist die Partnerschaft zwischen Gars am Inn und dem französischen Azay-le-Ferron. Alle zwei Jahre besuchen sich die Partner. Vom 1. bis 7. August 2024 fuhr eine 48-köpfige Delegation aus Gars am Inn zu den französischen Freunden.

Bezirksvorsitzender Walter Göbl nahm an dieser Reise in seiner Funktion als Kreisvorsitzender der Europa Union und Mitglied des Partnerschaftsvereins teil.

Zunächst zu Azay-le-Ferron: Der liebenswürdige Ort hat 900 Einwohner und liegt im Zentrum Frankreichs in der Region Brenne, im Departement Indre. Nach Gars sind es 1131 km. In diesem kleinen Ort gelang es unseren französischen Freunden, 48 Bayern in Gastfamilien unterzubringen. Schon das ist eine organisatorische Leistung.

Nun zum Bericht unseres Bezirksvorsitzenden:

Wir fuhren über Nancy ins Zentrum Frankreichs, wo wir in unserer Partnergemeinde auf das Herzlichste empfangen wurden. Ich fühlte mich von Anfang an zu Hause, insbesondere nachdem sich das schon etwas verschüttete Schulfranzösisch erstaunlich schnell wieder meldete. Ich war gemeinsam mit dem Ehepaar Thanner bei Silvaine und Gilles Meneghini untergebracht Wir hätten es nicht besser treffen können. Nach einem kurzen Aperitif im parkähnlichen Garten ging’s zu einem Sportfest mit Gesang und Tanz und erstklassiger Paella.

Am zweiten Tag stand ein Ausflug an die Loire aus auf dem Programm. Nach Besichtigung des Cadre Noir, dem nationalen Ausbildungs- und Leistungszentrum für Pferde und Reiter ging es zum Mittagessen in eine unterirdische Höhle. Anschließend gab es in einer Weinkellerei Crémant zu verkosten.

Der Sonntag begann mit einem gemeinsamen Gottesdienst und einer Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal. Hier erinnerten die beiden Bürgermeister Christophe Jubert und Robert Otter an die Gräuel der beiden Weltkriege, aber auch daran, was durch die französisch-deutsche Freundschaft ins Positive verändert werden konnte.

Beide Bürgermeister hatten die Rede gemeinsam verfasst. Am Nachmittag spielten die beiden Tennis, wobei beide als Sieger den Platz verließen.

Der Heimatabend hatte es dann in sich. Die örtliche französische Tanzgruppe sowie unsere kleine Musikgruppe mit dem Bürgermeister an der Tuba ermöglichten einen feucht-fröhlichen Abend. Eine französische Biermaschine sorgte für immer frischen Gerstensaft.

Der nächste Tag bescherte uns einen Ausflug ins Schloss nach Bouges-le-Chateau. Nach Besichtigung von Schloss und Park trauten wir unseren Augen kaum, als wir auf der grünen Wiese vor dem Schloss ein ausgiebiges Picknick vorfanden. Tische und Bänke konnten vor Ort ausgeliehen werden. Essen und Trinken hatten die Gastfamilien für uns mitgebracht. Ein thronähnlicher Baumstumpf erwies sich als klassisches Motiv für unsere rasende Cheffotografin Elfriede Thanner. Keiner der Teilnehmer entkam ihrer freundlichen Bitte.

Abends ging es zurück in unseren Festsaal. Endlich wieder Essen mit Grillspezialitäten der Region.

Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen, der uns allen sehr schwerfiel. Wir freuen uns nun auf den Gegenbesuch der Ferronais im Jahr 2026.

Der Zwischenstopp auf der Rückfahrt führte uns nach Genf mit Besuch des UNO-Gebäudes.

Abschließend herzlichen Dank zunächst unseren französischen Freunden in Azay-le-Ferron für ihre überwältigende Gastfreundschaft, der bayerischen Truppe, in der immer gute Stimmung herrschte sowie Bruno Münch, der als Geschäftsführer leider kurzfristig erkrankte und nicht mitfahren konnte. Dennoch hatte er alle Fäden auch in 1131 Kilometern in der Ferne in der Hand.

Beeindruckend war insbesondere die Übersetzungskunst von Manuel Haas, der von der Champagnermethode über das Verbringen von Pferdemist zur Champignon-Zucht bis hin zum Übersetzen der diversen Reden und Beiträge immer sein Bestes gab.

Last but not least danken wir Bürgermeister Robert Otter, dem man nicht anmerkte, dass er diese Reise ein erstes Mal unternahm. Anmerkung am Rande: Der Vorsitzende unseres Partnerschaftsvereins wird von den Bürgerinnen und Bürgern der Marktgemeinde Gars am Inn gewählt, da dieses Amt nach den Vereinsstatuten mit dem des Bürgermeisters verknüpft ist. Dass er diese Aufgabe nicht nur als Pflicht, sondern als Herzensangelegenheit betrachtet, das hat Robert Otter unter Beweis gestellt. Wir freuen uns sehr, dass er auch Mitglied in unserer Europa Union ist.

Die Bilder stammen von vielen Reiseteilnehmern, u.a. von Eberhard Basler und Gunter Fuchs (Gruppenbild).