Die Europa-Union Kreisverband Hammelburg lud zu einer siebentägigen Informations- und Kulturreise nach Kreta ein.

Am Abflugtag traten 36 Teilnehmer die Busfahrt zum Flughafen nach Frankfurt/Main an. Die Gruppe landete nach drei Stunden auf der Insel und fuhr in das hübsche Örtchen Fodele, den Geburtsort des Malers El Greco. Nach einem Imbiss erfolgte der Transfer zum Hotel und das Abendessen vom reichhaltigen Büfett.

Knossos war das Ziel des nächsten Tages. Der Palast des sagenhaften Königs Minos, der bereits um 2000 v. Chr. errichtet wurde, beeindruckte die Reisenden sehr. Die Anlage war das politische, religiöse und wirtschaftliche Machtzentrum der minoischen Herrscher, der ersten Hochkultur Europas. Weiter ging es nach Archanes, einem Dorf umgeben von Weinbergen und Olivenhainen, mit einem langen geschichtlichen Hintergrund. Bei einer Weinprobe konnten die Besucher sich selbst davon überzeugen, dass in diesem Gebiet der beste kretische Tafelwein produziert wird. Ein Aufenthalt in Heraklion beendete den ereignisreichen Tag.

Der dritte Tag stand zur freien Verfügung: Einige Reiseteilnehmer fuhren nochmals in die kretischen Hauptstadt Heraklion, andere erkundeten Hersonissos oder genossen ein Bad im Meer.

Der Ganztagesauflug am Freitag führte auf der Panorama-Küstenstraße entlang des Kouloukounas-Gebirges in das Küstentiefland bei Rethymnon. Kurz vor der Stadt bog der Bus nach Süden ab, um nach der Fahrt durch einen der ältesten Olivenhaine auf ein kleines Plateau im Ida-Gebirge zu gelangen. Dort steht das Nationalheiligtum der Kreter, das Kloster Arkadi. Hier gipfelte der Widerstand gegen die jahrhundertlange Türkenherrschaft im Jahre 1866 in einem kollektiven Suizid der Zivilbevölkerung. Nach der Besichtigung ging die Fahrt weiter in die fruchtbare Küstenebene nach Chania, der wohl schönsten Stadt Kretas. Hier gab es Gelegenheit die Ledergasse und die kleine Altstadt mit ihrem venezianischen Hafen zu besuchen. Auf dem Rückweg erfolgte ein Stopp in der Hafenstadt Rethymnon, wo oberhalb eine riesige venezianische Festung am Meer, die Fortezza thront.  Nach einer Rast in griechischen Tavernen oder Cafés erfolgte die Rückfahrt zum Hotel.

Der nächste Tag brachte die Gruppe über Serpentinen hinauf zur ca. 850 m hochgelegenen Lassithi-Hochebene, die eingeschlossen von den hohen Gipfeln des Diktigebirges liegt. Noch heute werden vereinzelte Windmühlen im Sommer mit Segeltuch bespannt, um das Grundwasser zur Bewässerung hochzupumpen. Der erste Stopp galt dem Nonnenkloster Kato Kera: Die byzantinische Kirche überraschte mit vielen Bildern und Motivtafeln. Selbsterstellte Souvenirs der Nonnen verführten zum Kauf von Mitbringseln. Bei Psichro konnte man einen Blick in Richtung der Geburtshöhle des Göttervaters Zeus werfen. Leider konnte die eindrucksvolle Tropfsteinhöhle wegen Umbauarbeiten nicht besucht werden. Bei einem typischen Mittagsessen imponierte der singende Gastwirt.

Süd-Kreta war das Ziel am Sonntag. Zunächst ging die Fahrt Richtung Messara an die Südflanke des Ida-Gebirges, wo die größte und fruchtbarste Tiefebene Kretas liegt. Hier besuchte die Reisegruppe die Hauptstadt der alten Römerprovinz Kretas, das antike Gortys, mit Besichtigung der Ruinen des Amphitheaters und der St. Titus Basilika aus dorischer, römischer und byzantinischer Zeit. Besonders beeindruckend waren die Steinblöcke mit Gesetzestexten aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. In dorischem Dialekt benennen sie Heirats-, Scheidungs-, Adoptions- und Erbschaftsrechte und die Strafen bei Gesetzesbruch. Danach ging es auf einen Tafelberg inmitten der Messara mit dem minoischen Palast Phaestos, der einen herrlichem Rundblick auf das Ida-Gebirge und die Asteroussia-Berge bis hin zum Lassithi-Massiv freigibt. Im idyllischen Fischerdorf Matala hatten die Reiseteilnehmer Gelegenheit im kristallklaren Wasser des Libyschen Meeres zu baden, in eine Taverne im Hafen einzukehren oder einen Spaziergang zu den berühmten Wohnhöhlen in den Felsen der Steilküste zu unternehmen.

Der vorletzte Tag der Reise stand zur freien Verfügung.

Während der Ausflüge wurde die Gruppe von Gavriela geführt und umfangreich mit vielen Erläuterungen zu Geschichte und Zusammenhängen der Kulturen informiert. Sie ist eine in Deutschland geborene Gastarbeitertochter, die mit 12 Jahren wieder mit ihrer Familie nach Kreta zurückkehrte.

Leider erfolgte nach dem Frühstück am Dienstag schon wieder der Transfer zum Flughafen und der Rückflug. Von Frankfurt ging es dann per Bustransfer zurück in die Heimat. Vorstand Albrecht Leurer bedankte sich bei dem Planer und Organisator Dieter Lotze und dem Reisebegleiter Toni Köhler.