Das ist die einhellige Meinung der 44 Teilnehmer an der diesjährigen Informationsfahrt des Kreisverbandes Hammelburg der Europa Union. Ehrenvorsitzender und Organisator Edgar Hirt hatte ein interessantes Ausflugsprogramm zusammengestellt.
Vom Standort Petrovac aus, wurde die ca. 19 000 Einwohner zählende Stadt Budva besucht. Die sehr versierte Reiseleiterin Rosanda führte die Gruppe bei allen Ausflügen. So auch in Budva, in der die engen Straßen der Altstadt mit einer Steinmauer umgeben ist, die von den Venezianern erbaut wurde. Im historischen Viertel befindet sich die Zitadelle und die aus dem 9.Jhd. stammende Kirche Santa Maria von Punta. Mehrmals wechselte die Stadt den Besitzer. Im 4. Jhd. vor Chr. wurde sie erstmals als Illyrische Siedlung erwähnt und war davor seit dem 10.Jhd.vor Chr. eine griechische Kolonie. Ab dem 2.Jhd. v. Chr. unter römischer Herrschaft, gehörte sie ab 1442 zur Republik Venedig. Nach dem Niedergang Venedigs wurde Budva österreichisch und blieb es bis zum 1.Weltkrieg. Von 1918 bis 2003 gehörte die Stadt zu Jugoslawien. Bei einer Bootsfahrt durch die Bucht von Budva konnte man die Inseln Sveti Nkola und die luxuriöse Insel Sveti Stefan sehen.
Ein weiterer Ausflug führte nach Cetinje, 670 Meter über NN am Fuß des Lovcen – Massivs. Hier befindet sich der Amtssitz des montenegrinischen Präsidenten und war vom 15.Jhd. bis 1918 die Hauptstadt des Landes. Nikola I konnte im Laufe seiner 58-jährigen Herrschaft als Fürst und später als König das Staatsgebiet Montenegros erweitern und gab dem Land eine Verfassung und eine Währung. 1918 wurde es gezwungen ein Teil des neugeschaffenen Jugoslawien zu werden. In der Mitte der Stadt erinnern der alte Königspalast und ein angeschlossenes Museum an Nikola I. Zum Verstehen der Geschichte des ehemals ärmsten Königsreich Europa gehört der Besuch des Museums zum Pflichtprogramm eines jeden Besuchers.
Vor der Bootsfahrt auf dem Skutarisee, dem größte Binnensee des Balkans mit 368 qkm und einer gemeinsamen Grenze mit Albanien, erfolgte eine Stadtrundfahrt in der neuen Hauptstadt Podgorica.
Bei einem Tagesausflug nach Dubrovnik im Nachbarstaat Kroatien erlebte man die lästigen Grenzformalitäten, die wir im Schengenraum bereits überwunden haben. Der Grenzübertritt dauerte bei der Hin- und Rückfahrt fast 1 ½ Stunden.
Bekannt ist Dubrovnik vor allem durch die charakteristische Altstadt, die vollständig von einer massiven 1949 Meter langen Steinmauer umgeben ist. Die Architektur der gut erhaltenen Bauwerke reicht vom Barockstil (Kirche des hl. Blasius) über die Renaissance (Sponza – Palast) bis hin zur Gotik, (Rektorenpalast), heute ein Geschichtsmuseum. In der mit Kalkstein gepflasterten Fußgängerzone liegen viele Geschäfte und Restaurants. Die Stadt zählt seit 1979 zum Unesco-Weltkulturerbe.
Ein weiterer Höhepunkt war die Tagesfahrt in die Bucht von Kotor. Auf der Hinfahrt wurde in Tivat , der neu errichte Yachthafen Porto Montenegro besucht. Die günstige Lage in der Nähe des zweiten Flughafens des Landes war ausschlaggebend für den Bau. Es ist der erste umfassende Tiefwasser-Yachthafen in der Adria. Von den 650 Liegeplätzen, werden mindestens 130 Plätze für Superjachten von 30 – 150 m. Länge vorgehalten. Weiter ging die Fahrt mit der Fähre auf die andere Buchtseite nach Perast. Die Stadt war einst ein florierendes Seefahrerzentrum. Eine Bootstour ging zur Insel „Maria vom Felsen“. Diese künstlich aufgeschüttete Insel beherbergt eine Kirche mit einem kleinen Museum. Dort sind Gemälde zu sehen, die vom berühmten Barock-Künstler Tripo Kokolja aus Perast im 17.Jhd geschaffen wurden und Szenen aus dem Leben und Wirken der Jungfrau Maria darstellen. Wieder zurück in Perast ging es weiter nach Kotor, einem malerischen Städtchen, das als die schönste Stadt Montenegro gilt. In der autofreien Altstadt, die auch zum Unesco Kulturerbe zählt, erinnert kaum ein Gebäude an das 21.Jahrhundert. Bei der Stadtführung, wurde auch die berühmte Trypgon-Kathedrale besichtigt. Sie gilt als die schönste und größte noch erhaltene romanische Kirche der östlichen Adriaküste. Schöne Patrizierhäuser schmücken die engen Gassen und Plätze der Altstadt. Zu bestaunen waren auch die hohen Verteidigungsanlagen, die sich kilometerlang am Hang entlangziehen.
Natürlich war auch Gelegenheit zur Erholung im 4 Sterne Hotel Rivijera mit seiner herrlichen Gartenanlage dem Pool und dem nahen Strand. Zu schnell verging die Zeit in einer der letzte Oasen Europas. Montenegro mit seinen rund 650 000 Einwohnern ist etwa so groß wie Schleswig- Holstein. Im Juni 2006 löste sich das Land aus der Staatenunion mit Serbien und wurde unabhängig. Nach der Deutschen Mark ist der Euro offizielles Zahlungsmittel. Hauptwirtschaftszweig ist der Tourismus an der Küste. Das Land ist bestrebt Mitglied der Europäischen Union zu werden. Nach dem Beschluss der Europäischen Kommission könnte das 2025 möglich sein.
Von Podgorica aus ging der knapp 2-stündige Rückflug mit Montenegro-Airlines nach Frankfurt. Lob und Dank der Teilnehmer für die perfekte Organisation und Betreuung durch Edgar Hirt drückte der ehem. Vorsitzende des Kreisverbandes Aschaffenburg der Europa Union, Edwin Lang, aus. Montenegro war eine Reise wert.