Der Kreisverband Hammelburg hat zu einem Vortrag in sein Europa-Haus am Viehmarkt eingeladen. Die Hanns-Seidel-Stiftung entsandte einen ihrer bewährten Referenten. Michael Möhnle, ehemaliger Pressesprecher im Europäischen Parlament und Journalist, sprach souverän über das vielschichtige Thema „Europa wird 2050 klimaneutral“ Mit dem Untertitel, „Der europäische GREEN DEAL in der Wasserstoffwirtschaft“.

Dieter Galm als Moderator an diesem Abend meldete in seiner einleitenden Begrüßung Zweifel an diesem hohen Ziel an. Um es vorwegzunehmen, am Ende haben die Zuhörer sich vom Faktenwissen des Referenten überzeugen lassen. Europa setzt auf Wasserstoff und wird bis 2050 das gesteckte Ziel erreichen. Gelingt es ausschließlich mit Sonnenenergie Wasser so aufzuspalten, damit der Grüne Wasserstoff unbegrenzt zur Verfügung steht? Es wäre nicht das erste Mal in der Menschheitsgeschichte, dass eine Vision Wirklichkeit wurde.

Nicht nur die privaten Haushalte sind vom Strom abhängig. Industrie, Wirtschaft, Transportwesen, alle Bereiche des menschlichen Lebens sind ohne bereitgestellte Energie nicht denkbar. In der Produktion allein wird annährend die Hälfte der erzeugten Energie benötigt. Steht Energie nicht zur Verfügung, wirtschaftliche Zusammenbrüche sind nicht aufzuhalten. Die Systeme reißen sich schließlich gegenseitig in den Abgrund. Noch stützen sich die Volkswirtschaften weltweit gegenseitig. Unser Wohlstand in Europa ist noch gewährleistet.

So konnte man den Referenten verstehen: Die politische Führung Europas, die Europäische Union, setzt alles daran, Zustände zu erfassen, und Lösungen in Politik umzusetzen. Brüssel fühlt sich berufen die Klimaziele weltweit im Konzert mit allen willigen Staaten durchzusetzen. Die internationale Zusammenarbeit ist tatsächlich unter dem Erwartungszwang vorangekommen. Wiederkehrende Klimagipfel und neue Klimaabkommen verdeutlichen den Ernst der Lage.

Der Ansatz des Referenten ist zweifach. Erstens: CO 2 Emissionen herunterfahren. Zweitens: Energiebedarf durch Wasserstoff heute schon, wenn immer möglich, abdecken. „Es gibt keinen Planeten B, wir haben nur diese eine Erde. Das Aufheizen der Atmosphäre muss zum Stoppen gebracht werden. Klimaziele müssen formuliert, nachgeschärft und eingehalten werden“, so der Referent.  Und weiter. „Hoffnungslos ist die Lage nicht. Wird Wasserstoff mit Hilfe der unbegrenzten Energie der Sonne gewonnen, sind mit einem Schlag alle Energieprobleme gelöst. Dann rangiert die Bahn auch ihre letzte Diesellok aus“, so Michael Möhnle. Die verbesserte Technik der Wasserstoffgewinnung erlaubt im großen Stil vorzugehen. Aus europäischer Sicht sind die gesuchten Verhältnisse im nördlichen Afrika zu finden. Der Transport des Wasserstoffes ist technisch lösbar.

Möhnle warnte vor einem Kipp-Punkt. Dem Supergau für alles Leben auf der Erde. Steigt die Erderwärmung auf drei bis vier Grad wird die Atmosphäre ihr Gleichgewicht verlieren. Wir sind schlimmsten Klimakatastrophen schutzlos ausgesetzt. Artensterben ist auch mit Wasserstoffenergie nicht aufzuhalten. Ohne Wasserstoff als neuer Energieträger gibt es kein Überleben für eine zivilisierte Menschheit, die auf Wohlstand nicht verzichten kann und will.

Am Ende des Vortrages bedankte sich Dieter Galm bei dem Referenten und die Zuhörer dankten mit Beifall.

 

Bericht: Dieter Galm
Fotos: Ernst Deier