Bewegende Rede von Dr. Hans-Gert
Pöttering in Münchner Künstlerhaus

60 Jahre Römische Verträge
„Wir sind zu unserem Glück vereint.“

 

 

Vor 60 Jahren, am 25. März 1957, unterzeichneten die Regierungen der Staaten Italien, Deutschland, Frankreich,
Belgien, die Niederlande und Luxemburg in Rom die Verträge zur Gründung einer Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft und einer Atomenergiegemeinschaft. Diese geschichtsträchtige Zeremonie auf dem
Kapitol gilt als “Geburtsstunde” der Europäischen Union (EU). Mit einem Festabend im Münchner Künstlerhaus,
an dem über 250 Gäste teilnahmen, wurde an dieses Ereignis erinnert.

Seitdem hat die Staatengemeinschaft einen weiten Weg genommen – einen friedvollen Weg, auf einem Kontinent,
dessen Geschichte über viele Jahrhunderte von Kriegen geprägt war. Heute ist die Europäische Union Heimat
von über 500 Millionen Bürgerinnen und Bürgern in 28 Mitgliedstaaten.

60-Jahre-Römische-Verträge

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Was ist 60 Jahre nach der Gründung von der Flamme der Begeisterung für die Europäische Idee geblieben?
Gelingt es, den Funken der Hoffnung auf eine gemeinsame, friedvolle Zukunft in Europa von einer Generation zur
nächsten weiterzutragen? Vor zehn Jahren hieß es in der Berliner Erklärung, die von den Präsidenten der
Europäischen Institutionen anlässlich des 50. Jahrestages der Römischen Verträge unterzeichnet wurde: „Wir
sind zu unserem Glück vereint“. Dieser Satz steht nun auch in der „Erklärung von Rom“, die von den Staats- und
Regierungschefs der verbleibenden 27 Mitgliedstaaten drei Tage nach der Veranstaltung in München in einer
Feierstunde in Rom unterzeichnet wurde.

Einer der Unterzeichner der Berliner Erklärung war der damalige Präsident des Europäischen Parlaments, Dr.
Hans-Gert Pöttering. Zum feierlichen Jubiläum zeigte er im Münchner Künstlerhaus die Errungenschaften der
Europäischen Union auf, benannte die aktuellen Herausforderungen und wagte einen Blick in die Zukunft, wie
das größte Friedensprojekt der Menschheitsgeschichte auch kommenden Generationen ein Garant für Freiheit,
Wohlstand und gemeinsame Werte sein kann. Vor interessierten Zuhörern unterstrich Dr. Hans-Gert Pöttering,
dass die Europäer stolz auf die Erfolge der Europäischen Union sein können:

Millionen von Menschen in ganz
Europa kommt es zugute, dass sie in einer Union leben, welche die alten Gräben überwunden hat. Abschließend
betonte er unter großem Applaus, dass Europa aber auch nicht nur ein Projekt der Vernunft, sondern auch des
Gefühls sein muss.

Zuvor hatte bereits Dr. Ingo Friedrich, langjähriger Vizepräsident des Europäischen Parlaments und
Ehrenpräsident der Europäischen Bewegung Bayern über den Lernprozess gesprochen, der bereits nach der
Gründung des Kaiserreichs 1871 von den Bayern vollzogen werden musste, als über dem Bayerischen König
eine weitere politische Ebene entstand. Ähnlich sei dies für uns heute, wenn die Mitgliedstaaten einen Teil ihrer
Souveränität nach Brüssel abgeben müssten – ein Lernprozess, der anderen Völkern ohne diese Erfahrung noch
schwer falle. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die großen Errungenschaften der Europäischen Union die
Bedenken und Skepsis in der Bevölkerung auf Dauer überflügeln würden.

Die Münchner Künstlerhaus Stiftung lud gemeinsam mit dem Informationsbüro des Europäischen Parlaments, der
Europäischen Bewegung Bayern e.V., der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, derEuropäischen Akademie Bayern und der Europa-Union zu diesem Festabend ein. Zahlreiche Europa-Akteure und interessierte Bürgerinnen und Bürger aus München und Umgebung waren der Einladung in das Münchner
Künstlerhaus gefolgt.

Seit 1997 stellt das Münchner Künstlerhaus mit der Festabend-Reihe „EUROPÄISCHE BEGEGNUNGEN“ eine
Verbindung zu unseren Europäischen Nachbarn her, immer mit dem Land, das die halbjährlich wechselnde EU- Ratspräsidentschaft innehat.

Politiker, Künstler und Musiker aus diesen Ländern sind seither stets zu Gast im
Künstlerhaus. Der Abend des 22. März 2017 stand ganz im Zeichen des EU-Ratspräsidenten Malta. Maja
Grassinger, Präsidentin der Münchner Künstlerhaus-Stiftung begrüßte die Gäste und hob die Bedeutung dieser
Veranstaltungsreihe hervor.

Mit Werken des maltesischen Komponisten Charles Camilleri und Unterstützung durch den Malterser Hilfsdienst
beim anschließendem Empfang wurde der Abend umrahmt.

 

 

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