Generalkonsulin ermöglicht rumänische Sicht auf die erste EU-Ratspräsidentschaft des Balkanstaates.
Selbst Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker war skeptisch, ob Rumäniens Premiere in Sachen EU-Ratspräsidentschaft von Januar bis Juni 2019 gelingen konnte. Die rumänische Generalkonsulin Ramona Chiriac brachte bei ihrem Besuch am 16. Juli im Bukowina-Institut an der Universität Augsburg höchstpersönlich eine klare Antwort mit: „Rumänien hat geliefert!“ Die Generalkonsulin belegt dies mit einer ganzen Reihe von Beschlüssen, die im ersten Halbjahr 2019 gefasst wurden. Chiriac berichtete aus erster Hand über das Land und die EU-Ratspräsidentschaft. Zur gut besuchten Veranstaltung hatte die Europa-Union Augsburg im Rahmen ihrer halbjährlichen Veranstaltungsreihe zur jeweiligen EU-Ratspräsidentschaft eingeladen, die in Zusammenarbeit mit dem Bukowina-Institut sowie dem Europe Direct-Informationszentrum der Stadt Augsburg und den Jungen Europäischen Föderalisten Augsburg durchgeführt wurde.
Rumänien ist ein Land mit vielen Facetten
Dass Rumänien ein Land mit vielen Facetten ist, zeigt Ramona Chiriac eindrucksvoll anhand mitgebrachter Bilder und Videos aus ihrer Heimat. So erfahren die Interessierten, dass es in Rumänien nicht das eine Land gibt, sondern vielmehr durchaus unterschiedliche Regionen. Sie geht außerdem auf die Ratspräsidentschaft Rumäniens ein, die von großen Herausforderungen wie den Brexit-Verhandlungen und den anstehenden Europawahlen geprägt war. Besonders erfreulich aus Sicht von Chiriac ist, dass die Menschen in Rumänien die EU mehrheitlich positiv sehen. Ihr zur Seite steht der mitgereiste Wirtschaftsattaché David Ștefănescu. Er stellt einige Zahlen zur wirtschaftlichen und aus seiner Sicht positiven Entwicklung Rumäniens vor. So verfüge Rumänien etwa über das EU-weit zweitschnellste Online-Netz. Anschließend stellen sich beide auch durchaus kritischen Fragen des Publikums etwa zur Rechtstaatlichkeit oder der Bevölkerungsentwicklung.
Auch kritische Fragen zur EU-Ratspräsidentschaft waren willkommen
Mehr als 30 Interessierte nutzten die Gelegenheit an diesem Abend mehr über Rumänien und die erste Ratspräsidentschaft des Landes zu erfahren. In Ihrer Begrüßung reißt zunächst Prof. Dr. Maren Röger, Geschäftsführerin des Bukowina-Instituts, die Forschung des Institutes zur gleichnamigen rumänischen Provinz an. Ihr folgt Dr. Katharina Haberkorn, die für den Bezirk Schwaben den Austausch mit der Bukowina-Region in Rumänien koordiniert. Menschen erzählten ihr hocherfreut, dass die Reise dorthin nun dank neuer Flugverbindung via Memmingen viel einfacher sei.
Die Bukowina ist nun leichter von Augsburg zu erreichen
In das Ende der Veranstaltung platzt dann die Nachricht des Tages: „Das Europa-Parlament hat soeben mit knapper Mehrheit Ursula von der Leyen zur neuen EU-Kommissionspräsidentin gewählt“, informierte Thorsten Frank, Vorsitzender der Europa-Union Augsburg, der auch durch den Abend moderierte. Während Chiriac die Entscheidung nicht kommentieren wollte, diskutieren die Zuhörer noch lange heiß darüber – auch im Anschluss an den offiziellen Teil bei rumänischen Snacks und Getränken.