Rund 20 Vereine und Organisationen waren auf dem Augsburger Königsplatz zusammen gekommen um den Europatag in der Fuggerstadt zu begehen. Aus aktuellem Anlass war der Europatag und das Bühnenprogramm sowie den 77 Jahren Frieden in der EU als auch den Opfern der Ukraine vor dem Angriffskrieg Putins gewidmet. Mit einer gemeinsamen Augsburger Erklärung setzten die Vertreter der auf der Bühne ein Zeichen für den Frieden und gegen Kriegstreiber. Organisiert wurde der Europatag durch die Europa-Union Augsburg. Isabella Fetzer, stellvertretende Vorsitzende der überparteilichen Europa-Union verlas als Koordinatorin des Augsburger Europatages die Augsburger Erklärung. „Das war ein ganz besonderer Moment des solidarischen Miteinanders beim ersten Europatag seit Corona“ zeigte sich die ehrenamtlich Engagierte Fetzer überwältigt.
Parallel dazu war der Augsburger und Landesvorsitzende der Europa-Union auf dem Augsburger Rathausplatz. Der Grund: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ministerpräsident Markus Söder waren dort zur Eröffnung von Fuggerei Next 500. „Für uns war es naheliegend die Kommissionspräsidentin auf das Fest der zahlreichen Vereine zum Europatag einzuladen und für die Menschen in Augsburg ein sichtbares Zeichen von Bürgernähe an diesem besonderen Tag der Europastadt zu setzen“ erläutert Thorsten Frank. Immerhin sei es gelungen, die Präsidentin der Europäischen Kommission persönlich zu begrüßen und ihre Grüße an die Veranstaltung zu übermitteln, dankt Frank.
Das Programm zum Augsburger Europatag der rund 20 pro-europäischen zivilgesellschaftlichen, kommunalen und politische Organisationen war abwechslungsreich und die Stimmung sehr würdig. So gab es interaktive Stände, Quiz und Luftballon-Aktionen sowie Informationen und Gesprächs- und Diskussionsmöglichkeiten und Zahlreiche Europa-interessierte Augsburger Bürgerinnen und Bürgern nutzten die Gelegenheit. Kennenlernen konnten die Besucher und Besucherinnen dort die überparteiliche Europa Union Augsburg und Bayern e.V. sowie Vertreterinnen des Landesverbands der jungen Organisation der Europa Union JEF (Junge Europäische Föderalisten) Bayern. Vor Ort für Gespräche zur Verfügung standen auch die Deutsch-Französischen Gesellschaft, die Volkshochschule Augsburg, das Europabüro der Stadt Augsburg sowie die Banater Schwaben und der Bund der Vertriebenen (BDV), die Organisationen Augsburg International, die sich um die Kontakte zu den Partnerstädten kümmert, und Europe Direct, das Kontaktbüro des Europäischen Parlaments sowie – aus aktuellem Anlass – der Ukrainische Verein Augsburg sowie der Deutsch-Ukrainische Dialog. Auch FDP/Junge Liberale, CSU und Junge Union, SPD/Jusos, Grüne und Grüne Jugend sowie VOLT stellten ihre Europaarbeit vor. Mandatsträger aus Bundestag, Landtag sowie des Augsburger Stadtrates informierten und stellten sich den Fragen interessierter Bürgerinnen und Bürger.
Eröffnet wurde der Europatag durch Augsburgs Bürgermeisterin Martina Wild und dem Landesvorsitzenden der Europa-Union, Thorsten Frank. Die Augsburger Erklärung zum Europatag gegen den Angriffskrieg Putins und für Solidarität mit den Opfern wurde eingerahmt durch ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm. Dieses zeichnete sich einerseits durch musikalische Vielfalt und andererseits Ukrainische Beiträge sowie Redebeiträge aus. So schmetterte zu Beginn der Königsgrätzer Schulchor Squadra Risonante die Europa-Hymne, es gab französische Chansons von Cartouche und Ukrainische Bands und Künstler ließen Ukrainische Kultur am Europatag in Augsburg erleben. Besonders große Zustimmung zu ihren Beiträgen erhielten Andrii Rymlianskij vom Ukrainischen Verein und Tanja Hoggan-Kloubert vom Deutsch-Ukrainischen Dialog. Rymlianskij: „Die Ukraine ist noch nicht einmal Mitglied der EU. Doch wir zahlen den Preis für die Demokratie für ganz Europa.“ Allerdings, so betonte er ebenfalls: „Die enorme Solidarität aus ganz Europa gibt uns große Hoffnung.“ Tanja Hoggan-Kloubert setzt an der neuen Rolle der Ukraine in Europa an. Fazit: „Die Ukraine wurde durch den ungerechtfertigten Angriff Russlands seit 2014 vom Objekt zum Subjekt der Geschichte Europas. Wichtig ist nun das Streben nach Frieden, Respekt voreinander und Solidarität.“ Auch musikalisch sorgten die Ukrainer mit der Sängerin Evgenja Rowaska am frühen Nachmittag für einen Beitrag zum Bühnenprogramm, der tief ans Herz ging. Entsprechend eindringlich erging auch noch einmal ein Spendenaufruf in Geld oder Sachspenden an das Lager im Hochfeld durch die stellvertretende Vorsitzende der Europa Union Augsburg, Isabelle Fetzer.
Thorsten Frank, Vorsitzender der Europa Union Augsburg und Landesvorsitzender der Europa Union Bayern: „Der Europatag steht für Demokratie und Frieden – ganz besonders dieser Europatag. Alle Beteiligten in Augsburg haben gemeinsam ein klares und beeindruckendes Zeichen gegen Krieg, Unterdrückung und Hass und für die Solidarität mit der Ukraine gesetzt. – Nur gemeinsam und solidarisch erhalten wir unser geeintes, demokratisches Europa!“
Ermöglicht wurde der Europatag durch die ehrenamtliche Koordination der Europa-Union Augsburg und der finanziellen Unterstützung der Stadt Augsburg. Der Kreisverband Augsburg der Europa-Union engagiert sich für Europa und die Fortentwicklung der Europäischen Union in Augsburg Stadt und Land seit 74 Jahren. Die Europa-Union Augsburg ist überparteilich. Ihr gehören parteiungebundene Mitglieder, aber auch Mitglieder aus dem demokratischen Parteienspektrum an. Die Europa-Union Augsburg ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein und dient der Völkerverständigung
Gemeinsames Statement Europatag 2022 – Augsburger Erklärung
Wir alle gemeinsam verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine zutiefst. Er führt uns auf unsägliche Weise vor Augen, wie wichtig das europäische Friedensprojekt ist, das uns seit 77 Jahren ein Leben in Freiheit und Sicherheit garantiert.
In diesem Moment verteidigen die Menschen in der Ukraine die Werte, auf denen auch die Europäische Union gründet: Freiheit, Demokratie, die Wahrung des Rechts und der Menschenrechte. Ihnen gelten unsere Gedanken und unsere Solidarität. Wir können dazu nicht schweigen. Wir müssen klar machen, wie zerstörerisch Nationalismus, Großmachtstreben und Staatspropaganda sind, wie groß die Angst von Egomanen vor der Demokratie und einer informierten Bevölkerung ist und wie hemmungslos Machthaber bereit sein können, tausende Menschen in den Tod zu schicken und Millionen in die Flucht zu treiben. Und wir müssen diejenigen unterstützen, die darunter leiden, dass das eigene Land und die eigene Freiheit so unermesslich Leid bringend bedroht werden. Und wir müssen dazu beitragen uns und die Anhänger einer freien Welt unabhängiger von solchen Machthabern machen, damit Frieden mehr Unterstützung hat und nicht die Kriegstreiber.
Deshalb rufen wir auf, für die Menschen in der Ukraine zu spenden. Ob Geld- oder Sachspende beides ist willkommen. Geld können Sie gleich her am Stand der Europa-Union oder Ukrainischen Vereine spenden oder auch überweisen. Geld- oder Sachspenden können Sie auch zur Sammelstelle in der Hochfeldstr. 63. Montag bis Sonntag von 10-15 Uhr direkt abgeben. Besonders dringend gebraucht werden Lebensmittel, Babynahrung, Tierfutter und Hygieneprodukte.