Mit der turnusgemäßen Wahl des Vorstands und weiterer Funktionsträgerinnen und -träger stand die Jahresversammlung des Bezirksverbands am 25. November ganz im Zeichen der Europawahl 2024. Zentral beschlossen wurde ein Leitantrag zum Thema „Die populistische Gefahr in Deutschland und Europa“ und ein weiterer Antrag zur Solidarität mit Israel.
Mit den Räumlichkeiten des örtlichen Golfclubs hatte der Kreisverband Bad Kissingen als Ausrichter für ein besonders stimmiges Ambiente gesorgt.

In seiner Begrüßung betonte der Vorsitzende Reinhard Schaupp die Aktualität des Hertensteiner Manifests aus dem Jahr 1946 angesichts des Besorgnis erregenden aktuellen Ergebnisses der Parlamentswahlen in den Niederlanden und demokratie-feindlichen Tendenzen, die auch hierzulande in aktuellen Meinungsumfragen und in den Wahlergebnissen der letzten Landtagswahlen zu beobachten sind.
Nach einem kurzen Grußwort von Andreas Rug, dem Vorsitzenden des gastgebenden Kreisverbands, verbunden mit einem Aufruf zur aktiven Mitarbeit in der Europa Union begrüßte Dirk Vogel, der Oberbürgermeister von Bad Kissingen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bezirksversammlung zunächst mit einem ganz persönlichen Statement. Als Schüler am hiesigen Jack-Steinberger-Gymnasium sei er vor allem von seinem damaligen Lehrer Dr. Michael Peter bereits in ganz jungen Jahren mit europäischem Gedankengut positiv „infiziert“ worden.
Der Oberbürgermeister stellte die großen Chancen seiner Stadt als Träger des UNESCO-Welterbe-Siegels „Great Spa Towns of Europe“ ebenso eindrucksvoll vor wie die besonderen Herausforderungen, die sich aus dem notwendigen Wandel Bad Kissingens von einer traditionellen Kurstadt hin zu einer Stadt ergeben, die sich der wachsenden Nachfrage nach Reha-Maßnahmen und den Bedarfen des Gesundheitstourismus stellen muss. Auch die immensen sozialpolitischen Aufgaben und Konflikte seiner Stadt belegte der OB mit beeindruckenden Zahlen zur Zuwanderung. Große Zustimmung des aufmerksamen Publikums erntete der OB mit seiner Aufforderung an die sog. Sozialen Medien und online-Portale, Fake News, Hass und Hetze durch geeignete Maßnahmen einzudämmen. Auch richtete er einen Appell an traditionelle Medien wie Zeitungen und Fernsehen, der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft durch eine weniger emotionalisierte Berichterstattung entgegenzuwirken.

Den Gedanken nahm der Bezirksvorsitzende Reinhard Schaupp in seinem Jahresbericht auf und betonte die Notwendigkeit eines einigen Europas. Er schilderte eindrucksvoll, wie die Partikularisierung des Parteiensystems, aber auch die unserer Gesellschaft insgesamt, einen notwendigen Grundkonsens bedrohen, auf der staatspolitischen Ebene auch die Existenz der Europäischen Union.

Entsprechend wurde der von Reinhard Schaupp eingebrachte Leitantrag zum Thema „Die populistische Gefahr in Deutschland und Europa“ von der Mitgliederversammlung ebenso einstimmig verabschiedet wie ein weiterer Antrag zur Solidarität mit Israel.

Beide Anträge sind hier im Wortlaut nachzulesen.

2023_10_31_Leitantrag_Bezirksvorstand        2023_10_31_Antrag_Solidarität_mit_Israel

Die turnusgemäße Neuwahl des Vorstands des Bezirksverbands Unterfranken der Europa Union führte zu folgendem Ergebnis:
Vorsitzender: Dr. Reinhard Schaupp
Stellvertretende Vorsitzende: Hannelore Bauer, Joachim Kress, Georg Oel
Schatzmeister: Dr. Andreas Rug

Der scheidende Schatzmeister Dieter Lotze wurde für seine langjährige, hochkompetente und zuverlässige Arbeit mit einer würdevollen Urkunde, einem kleinen Geschenk und der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft im Bezirk Unterfranken gewürdigt.

Die Jahresversammlung endete traditionsgemäß mit der Abspielung der Europahymne.