Als sich morgens unser Bus von Deggendorf nach Karlsbad in Tschechien in Bewegung setzte, waren zahlreiche Mitglieder und Freunde des Kreisverbandes Donauwald der Europa-Union Bayern an Bord, die sich zusammen mit Vertretern der Jugendorganisation des Verbandes, den sog. „Jungen Europäern“, sowie Studierenden der Technischen Hochschule Deggendorf (u. a. aus Kroatien, Rumänien und Kambodscha) auf den Weg gemacht hatten. Ziel dieser Fahrt war es, Kontakte mit unseren böhmischen Nachbarn auf politischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene zu pflegen und – wenn möglich – weiter zu vertiefen.
Erste Station der Reise war eine Betriebsbesichtigung und hochinteressante deutsche Führung durch die Firma THUN, Tschechiens größte Porzellanfabrik. Hier stieß auch der tschechische Unternehmensberater Richard Sulko zur Gruppe; Herr Sulko ist selbst Mitglied der Europa-Union, dem Kreisverband Donauwald freundschaftlich verbunden, und wollte es sich nach eigenen Angaben nicht nehmen lassen, uns in seiner Heimat zu begrüßen.
Gleich anschließend ging es weiter nach Karlsbad, wo wir bereits im Rathaus erwartet wurden. Karlsbads Bürgermeister Herr Tomas Trtek hieß uns herzlich willkommen. Karlsbad nehme seine Rolle als Teil Europas überaus ernst und wichtig! Es bewerbe sich zusammen mit anderen tschechischen, deutschen und europäischen Kurorten transnational (als Great Spas of Europe) um eine Eintragung in die Welterbeliste 2020. Karlsbad wünsche sich aber auch, die traditionell guten und intensiven Wirtschaftsbeziehungen mit Deutschland weiter zu pflegen bzw. noch zu auszubauen. Es kämen immer noch viele deutsche Touristen und Kurgäste nach Karlsbad. Früher einmal seien es aber noch mehr gewesen! Sehr freundlich lud der Bürgermeister ein, an diesen alten Zeiten der Verbundenheit wieder anzuknüpfen.
In der darauffolgenden kurzen Führung durch Karlsbad konnten wir uns noch einmal persönlich davon überzeugen, wie schön und lohnend so ein längerer Aufenthalt sein würde….Aber wir selbst mussten an diesem Tag noch weiter!
Denn wir wurden am frühen Abend in Schloss Kynzvart (Königswart), früher Eigentum des österreichischen Staatskanzlers Metternich, empfangen, wo wir uns ein Bild von dem Europäischen Kulturerbe (seit 2008) machen wollten.
Als wir „Europareisenden in Sachen Politik, Ökonomie und Kultur“ gegen Mitternacht wieder zuhause eintrafen, waren alle erschöpft und begeistert von den zahlreichen Kontakten und Inspirationen dieses gelungenen Tages. Frau Jaroslava Pongratz von der Europaregion Donau-Moldau e. V., Netzwerkmanagerin zwischen Bayern und Böhmen, hat es ermöglicht, dass die Gespräche zwischen tschechischen Gastgebern und deutschen BesucherInnen dank perfekter Übersetzung so flüssig und intensiv verlaufen konnten!